Ein ungelöstes, katastrophales Ereignis steht im Zentrum dieser szenisch-musikalischen Komposition. «PS: and the trees will ask the wind» ist eine forensische Spurensuche, die das Geschehen zu beleuchten versucht und die Frage aufwirft, was wirklich passiert ist. Zwei zeitlich versetzte und zufällig entstandene Videoaufnahmen dienen dabei als Ausgangsmaterial.
Licht wird zu einem zentralen kompositorischen Element: Es steht für Aufklärung, Aufdeckung und Erinnerung – eine Bewegung, die auf der Seite der Opfer entsteht. Demgegenüber steht der nachdrückliche Wunsch nach Vergessen und Verdrängung aufseiten von Politik und Täter:innen. Diese Haltung wird klanglich und visuell durch den Einsatz eines Malerspachtels als Objekt-Instrument verkörpert.
Durch die starke Abstraktion der dokumentarischen Materialien gewinnt das Stück eine universelle Relevanz, die, unabhängig von seinem konkreten historischen Kontext, in Hinblick auf die weltweite Entwicklung erschreckend aktuell ist.
Phoebe Bognár (Flöte); Miguel Ángel Garcia Martín (Schlagzeug); Adam Woodward (Violine); Joachim Heintz (Elektronik); Elnaz Seyedi (Klangregie); Ehsan Khatibi (Lichtregie)
Elnaz Seyedi (*1982), Ehsan Khatibi (*1979): «PS: and the trees will ask the wind» (2020) für Bassflöte, Violine, Objekte, Audio- und Videozuspielung
Altersempfehlung: Geeignet ab 16 Jahren
Triggerwarnung: laute Momente, Dunkelheit und kurze Momente der Blendung
60 Minuten, keine Pause
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