Pont, Installation in der Emme bei Solothurn, 2020, Jan Hostettler, Künstler, Basel © Fabio Blaser
Im Herbst 2025 widmen sich die Vorträge der Serie «Ein Haus...» radikalen Umbauprojekten. Ein historisches Bauwerk, umgangssprachlich ein Haus «von früher», wird so sehr transformiert, dass es hinterher nicht mehr besteht – aber dennoch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Diese Metamorphosen reichen von dosierten Abrissen über mit dem Altbestand sympathisierende Ersatzneubauten bis hin zu Ergänzungen, die in Form, Material oder Sinngehalt auf das anspielen, was zuvor dort war. Letztlich geht es um unseren Umgang mit Geschichte und den Mut, sich selbst baulich in die Zeitläufte einzuschreiben.
Jan Hostettlers Arbeiten transformieren immer wieder Teile historischer Bauwerke, stellen sie in einen neuen Kontext und sind letztlich oft das Einzige, was von den Bauten noch bleibt – wie ein Brückenpfeiler im Flüsschen Emme beim Werk «Pont». Seine Arbeiten greifen in Planungs- und Bauprozesse ein, um diese kritisch wie auch humorvoll zu hintergehen und zu hinterfragen. Er beleuchtet, wie diese Interventionen aussehen, was sie bedingt und welche Handlungs- und Denkräume sich dadurch eröffnen. Jan Hostettler lebt und arbeitet in Basel, seine Werke wurden unter anderem in der Bundeskunsthalle Bonn, im Kunstmuseum Olten, im Kloster Schönthal und der Schirn in Frankfurt gezeigt.
«Ein Haus…» ist eine Vortragsreihe, in deren Rahmen Bauwerke umfassend vorgestellt werden. Dadurch werden die unterschiedlichen Auffassungen von Architekt:innen, Auftraggebenden, Künstler:innen, Nutzenden und anderen, die Aussehen und Schicksal der Bauten mitbestimmen, erkennbar. Die Schwerpunkte der Betrachtung sind verschieden; sie reichen von städtebaulichen Prämissen bis zu konstruktiven Herausforderungen, von historischen Referenzen bis zu sozialen Ambitionen.
Jan Hostettler (Künstler)
Vortrag auf Deutsch
Barbetrieb ab 18:00 Uhr und im Anschluss an den Vortrag.
90 Minuten, keine Pause
Eintritt frei.