Im zweiten Konzert der Saison «Status Quo: Vanitas» widmet sich Camerata Variabile ganz der Faszination des Absteigens. Fallende Linien in den Bässen repräsentieren tragische und tiefe Emotionen, die sich vom Barock bis hin zur Popmusik erstrecken.
In «Autoconcert» des ungarischen Komponisten Vydovszky wird das Publikum direkt mit fallenden Objekten konfrontiert. Die Kunst des zeremoniell gefeierten Hinsinkens in der Musik eröffnet eine andere Perspektive auf Phänomene, die sonst oft ängstlich beäugt werden: fallende Börsenkurse und gesellschaftlicher Abstieg, das «Weniger-Werden» und der Tiefpunkt am Ende des Falls. Die Laute führt mit Locke, Purcell und Cavalli in die grosse Vergangenheit des unendlich absteigenden Lamento-Basses, während kontrastierend kühne Duos von Furrer, Widmann und Winkelman ein reiches Kaleidoskop an zeitgenössischen Stimmen bieten. Besonders hervorzuheben sind die speziell für dieses Programm geschriebene Uraufführung von Antoine Fachard sowie das Quartett von Morton Feldman.
Gast: Azul Lima (Laute);
Isabelle Schnöller (Flöte); Helena Winkelman, Sherniyaz Mussakhan (Violinen); Alessandro D’Amico (Viola); Christoph Dangel (Violoncello); Stefka Perifanova (Piano); Mikolaj Rytowski (Perkussion)
Laszlo Vydovszky (*1944): «Autoconcert» (1972) (Installation)
Matthew Locke (1621 –1677): «Curtain Tune» (aus «The Tempest»),
für Streichquartett, Flöte und Laute
André Jolivet (1905 – 1974): «Pipeaubec», für Flöte und Perkussion
Francesco Cavalli (1602 – 1676): «Sinfonia Grave», für Streicher und Laute
Jörg Widmann (*1973): «Petite Suite»(2016) für Flöte
Henry Purcell (1659 – 1695):
«Curtain Tune» für Streicher, Laute, Flöte
«Fantazias XI, VII» (1680)
Franz Schubert (1797 – 1828): «2. Streichquartett in C-Dur D 32, II. Andante» (1812)
Morton Feldman (1926 – 1987): «Four Instruments» (1974), Version für Klavier, Röhrenglocken, Violine, Violoncello
Beat Furrer (*1954): «Presto», für Flöte und Klavier
Helena Winkelman (*1974): «Gravitation I», für Violine und Klavier
Antoine Fachard (*1980): Neues Werk (2025, UA) für Flöte, Klavier, Streichquartett, Perkussion
Vorverkauf: → camerata-variabile.ch
Altersempfehlung: Geeignet ab 12 Jahren
100 Minuten, mit Pause