Ensemble Phoenix Basel © Felix Groteloh
Ein Programm über Raum, Klang und künstlerische Haltung – mit vier unterschiedlichen Perspektiven auf das heutige Komponieren.
In «A space to exist», einem Kompositionsauftrag des Ensemble Phoenix Basel, stellt Eleni Ralli das Akkordeon nicht nur musikalisch, sondern auch räumlich ins Zentrum. Das Instrument bewegt sich zwischen drei räumlich verteilten Gruppen und sucht dabei seinen eigenen Ort. Es geht um das Hören im Raum, um Nähe und Distanz, Präsenz und Abwesenheit und darum, was es braucht, um existieren zu können.
Younghi Pagh-Paans Werk «Im Sternenlicht» nimmt seinen Ausgangspunkt in einem alten japanischen Gedicht über den Rückzug aus der Welt. In einer poetischen Klangsprache entwirft die Komponistin eine Antwort auf die Frage, wohin man flieht, wenn der «Jammer des Lebens» einen selbst in der Einsamkeit einholt. Ihre Musik ist zugleich zart, entschlossen und spirituell und zeigt sich in einer Klangmeditation zwischen Himmel und Erde.
Klaus Lang versteht Musik nicht als Sprache oder Ausdruck persönlicher Emotion, sondern als freies, akustisches Objekt. Seine Kompositionen verweigern sich jeder instrumentellen Funktion. Klang wird nicht benutzt, sondern als reine, hörbare Zeit erforscht. Musik entsteht als radikale Form der Präsenz: still, konzentriert, ohne Botschaft – und gerade dadurch berührend.
Mit dem «Klarinettenquintett Nr. 1» betritt Isang Yun eine neue Phase seines Schaffens: lyrischer, klarer, strukturierter. Die Klarinette übernimmt die führende Rolle als Stimme des Wandels, inspiriert vom chinesischen Yang-Prinzip. Yun lässt sie durch den musikalischen Raum wandern auf der Suche nach einer «unendlichen Melodie» – als Symbol für Atem, Befreiung und geistige Weite.
Ensemble Phoenix Basel; Jürg Henneberger (Musikalische Leitung)
Eleni Ralli (*1984): «A space to exist» (2026, UA, Auftrag EPhB) für Akkordeon und Ensemble
Younghi Pagh-Paan (*1945): «Im Sternenlicht» für Sextett (2019)
Klaus Lang (*1971): «weiße farben» (2016) für 8 Instrumente
Isang Yun (1917–1995): «Klarinettenquintett Nr. 1» (1984) für Klarinette und Streichquartett
19:00 Uhr Konzerteinführung mit Jürg Henneberger
60 Minuten, keine Pause
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