Sa 20:00
Einführung
Konzerte
18.04.26

Lettura – Fermata

Ensemble Phoenix Basel

Bild des Ensemble Phoenix Basel

Ensemble Phoenix Basel © Felix Groteloh

Die Schweizer Komponistin Caroline Charrière war ausgebildete Flötistin und Chordirigentin. Seit der Uraufführung 1993 ihres Werks «Vox Aeterna» für Sprecher, Damenchor und Orchester nahm das Komponieren immer mehr Platz in ihrem Leben ein. Im Jahr 2000 entschied sich die Musikerin schliesslich, der Komposition in ihrer Tätigkeit den wichtigsten Platz einzuräumen. Das Sextett «Papillons de Lumière» ist eines ihrer letzten Werke, bevor sie 2018 nach langer Krankheit starb.

Der kanadische Komponist Thierry Tidrow bezeichnet seine «Vier Elementarphantasien» als Szenen galgenhumorvoller Katastrophen nach Gedichten von Christian Morgenstern. Das virtuose Duo «Die Flamme» ist der Sopranistin Sarah Maria Sun auf den Leib geschrieben. Die musiktheatralen Elemente kommen ihr und ihrer Duopartnerin, der Klarinettistin Toshiko Sakakibara, entgegen. Das Ensemble Phoenix wird mit diesem Duo eine «Oper in Miniaturformat» erleben, das den hintergründigen Texten des Münchner Dichters Christian Morgenstern gerecht wird.

Der Kanadische Komponist Claude Vivier schreibt über das Werk «Lettura di Dante»:
«Lettura di Dante» nach Texten aus Dantes «La divina commedia» wurde 1973/74 in Köln komponiert und basiert auf einer Melodie mit sechs Zellen aus einer, zwei oder drei Noten, die ständig wiederholt und im Sopran leicht modifiziert werden. Diese Melodie sowie alle ihre Transpositionen und Spiegelungen wurden dann zu einem langen zwölfstimmigen Kontrapunkt zusammengefasst, dessen Teile rhythmisch in Augmentation und Diminution artikuliert sind. Aus diesem Kontrapunkt entsteht eine «Klangfarbenmelodie», die, von sechs Instrumenten gestaltet, zum Gegengesang der ursprünglichen Melodie wird. [...] Diese Musik ist Peter Eötvös gewidmet, einem Musiker aus der Stockhausen-Gruppe, den ich während meines Aufenthalts in Köln kennengelernt habe, und tendiert zu einer neuen Sensibilität, die ich seit meiner Geburt immer bei den Randständigen, den «Pennern» oder Clochards (in Montreal «robineaux») wahrgenommen habe. Auch diese Schönheit und Reinheit, die alte Menschen und Kinder in mir auslösen, oder auch diese Nähe zum Tod, die mir mein Vater und meine Mutter immer auferlegt haben. Die Vision einer unerreichbaren Welt in einem Leben, in dem Geld und Macht alles bestimmen. Ein Leben voller Einsamkeit. Es sind vor allem diese einsamen Menschen, die wir alle sind, an die ich denke, wenn ich schreibe. Ich denke dann nicht mehr an die «Zukunft» oder die «Vergangenheit», sondern an eine Art verschwundene Gegenwart, eine Art ungreifbare Freude, vermischt mit der Traurigkeit eines Kindes, das seine Mutter verloren hat.» (Claude Vivier – 1974)

Der ungarische Komponist Péter Eötvös schreibt über sein Werk «Fermata»:
«Fermata » (2020/21) ist ein Concerto für 15 Musiker:innen, die in anderthalb Metern Abstand voneinander sitzen/stehen. Sie tragen eine Art Zeitbericht vor: von unseren Covid-Tagen und Pandemie-Jahren, in denen das gewohnte Leben plötzlich stehen bleibt, dann etwas chaotisch weitergeht und wieder mit tragischen Geschehnissen stoppt.
Die seit Jahrhunderten zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen scheinen aktuell die Zündschnur angezündet zu haben. Die Frage ist: Wie lang ist die Schnur und wie schnell oder langsam wird sie die Bombe zur Explosion bringen?
Solche Gedanken wirren im Kopf des Komponisten herum, während er die Töne schreibt und eher das Gefühl hat, die Töne schreiben ihn. (Peter Eötvös – 2021)

Mit

Sarah Maria Sun (Sopran); Ensemble Phoenix Basel; Jürg Henneberger (Musikalische Leitung)

Programm

Caroline Charrière (1960–2018): «Papillons de Lumière» (2017) für 6 Instrumente

Thierry Tidrow (*1986): «Die Flamme» (2017) für Sopran und Klarinette aus «Vier Elementarphantasien» (2017–2020)

Claude Vivier (1948–1983): «Lettura di Dante» (1974) für Sopran und 7 Instrumente

Péter Eötvös (1944–2024): «Fermata» (2021) für Ensemble

Info

19:00 Konzerteinführung mit Jürg Henneberger

Dauer

60 Minuten, keine Pause

Links

ensemble-phoenix.ch

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