Nach drei Jahren übergeben die Künstler:innen der «Friendly Takeover»-Reihe die Bühne an die nächste Generation – und verabschieden sich mit einem grossen Fest. Gemeinsam bespielen sie sämtliche Räume des Gare du Nord und laden das Publikum ein zu Performances, Klanginstallationen und Film – bevor ein abschliessendes DJ Live-Set zum Tanz in die Nacht führt.
Start ist um 20:00 Uhr, das Publikum wird gemeinsam durch die Räume des Gare du Nord ziehen und dort verschiedenste Beiträge der Künstler:innen zu sehen bekommen, bevor der Abend ab ca. 22:30 mit einem DJ-Set ausklingt. Die Installation von Jeanne Larrouturou ist bereits ab 19:00 Uhr zugänglich.
Chloé Bieri, Marie Delprat, Andreas Eduardo Frank, Jannik Giger, Lukas Huber, Jeanne Larrouturou, João Pacheco, Alicja Pilarczyk, Stanislas Pili
Jeanne Larrouturou «Friendly Takeover: a sound piece»
«Friendly Takeover: a sound piece» ist eine klangliche Reise, die persönliche Zeugnisse und musikalische Archive miteinander verbindet und drei Jahre kollektiver Abenteuer nachzeichnet. An der Schnittstelle zwischen Dokumentarfilm und Komposition bietet dieses von Jeanne Larrouturou orchestrierte Stück einen komprimierten und subjektiven Einblick in die Konzertreihe und die dreijährige Reise der zehn beteiligten Künstler:innen.
Jannik Giger «Lamento»
««Wie durchdringt die Popkultur unser Leben? Diese Frage scheint unvermeidlich, wenn man sich «Lamento» ansieht, eine Romanze, in der sich ein Paar mit Hilfe von Michael Jackson, Beyoncé und vielen anderen streitet. Jede Bewegung ist in einem Raum, der einer Sitcom-Bühne nachempfunden ist, minutiös choreografiert, und der Grund für ihren Streit wird irgendwie ignoriert oder vergessen. Als Musical inszeniert, raffiniert und witzig, zeigt «Lamento», wie die Popkultur langsam aber sicher unsere Seelen kolonisiert.»»
Rebecca De Pas, Int. Filmfestival Rotterdam
«Lamento» (2025): Jannik Giger & Demian Wohler (Konzept/Regie), Demian Wohler (Set-Design), Jannik Giger (Komposition), Ramon Giger (DOP), Jessie Serrano (Alles andere)
Alicja Pilarczyk «Córka Kurpli»
«Von Geburt an versucht die Gesellschaft, dich in ein bestimmtes Schema zu pressen. Als traditionell ausgebildete Geigerin sah ich mich mit den Erwartungen aller konfrontiert, angefangen bei meinem Vater, dessen Traum es war, dass ich Soloviolinist werde, bis hin zu meinen Lehrer:innen, die wollten, dass ich Leiterin eines Orchesters werde. Ich bin weder das eine noch das andere. Ich habe eine Pyramide aus allen Kisten gebaut, um zu sehen, was hinter dem Horizont liegt.»
Stanislas Pili «TRAMA»
Ein Zauberer gerät in den Bann eines eigenen Zaubers. Gefangen in einem Strudel aus Verzweiflung und Wahnsinn versucht er vergeblich, sich zu befreien. In dem Musiktheaterstück «TRAMA» (2001) von Giorgio Battistelli (*1953) entfaltet sich die Handlung ausschliesslich über den Klang: Schlagzeuggesten und onomatopoetische Lautäusserungen ersetzen die gesprochene Sprache. Stimme und Schlagwerk verschmelzen zu einer körperlich-vokalen Darbietung, die einen Zustand emotionaler Anspannung und innerer Zerrissenheit erfahrbar macht.
Marie Delprat «Ethereal Realms revisited»
Für dieses Konzert greift Marie Delprat die Musik ihres Projekts «Ethereal Realms» wieder auf und kombiniert Elemente der Barockoper mit elektronischen Klängen wie Ambient, Glitch und Trance. Sie wird den letzten Teil des Stücks, Akt III, aufführen – einen Abschnitt, der auf Verzerrungen und fallenden harmonischen Verläufen basiert und von der Form der Chaconne in der Alten Musik inspiriert ist. Dieses Solo-Live-Set konzentriert sich auf die Komposition selbst, die ohne die visuellen oder theatralischen Aspekte der ursprünglichen Aufführung präsentiert wird.
João Carlos Pacheco «SHH #1»
Augen zu und geniessen! «SHH #1» von Yiran Zhao ist ein kurzes Solostück von etwa dreieinhalb Minuten Dauer, nicht für ein Instrument, sondern für den Kopf einer Zuhörer:in. Obwohl der Performende das Stück während des Spiels nicht hören kann, sind alle Bewegungsdetails ausdrücklich in der Partitur notiert. Es handelt sich also nicht um eine Improvisation, sondern um eine sorgfältig ausgearbeitete Klanglandschaft im Kopf der Zuhörer:in. Der Performende kann nur das spielen, was er mit den Händen/Fingern fühlt. Niemand in der Nähe der Aufführung kann es hören, so dass es für die Person, die das Stück erlebt, ein absolut privates Stück ist, und man kann es nicht nur hören, sondern vor allem auch fühlen.
Chloé Bieri «Interface»
Die Performance ist ein Auszug aus dem kommenden Stück «Interface». «Interface» ist inspiriert von der Naturforscherin Anna Maria Sibylla Merian (1647-1717), die ihr Leben der Erforschung der Tierwelt und ihrer zahlreichen Metamorphosen widmete. Sie war die erste, die entdeckte, dass die Raupe und der Schmetterling ein und dasselbe Tier sind. «Interface» ist eine Einladung, unsere Verbindungen, unsere Grenzen und unseren Platz innerhalb des Tierreichs zu überdenken. Alle Klänge stammen aus der Natur und von tierischen Frequenzen und dienen als Rohmaterial für die Transformation.
Lukas Huber «Bad Wellness»
Bad Wellness ( Lukas Huber (Drums) & Yanik Soland (Bass)) haben schon (fast) alles probiert: Hamams, Banjas, Ganjo, Sentōs, MIR, Block-, Rauch-, Erd-, Höhlen-, und Stollensaunen, Hufeisen-Therapie, Infinity Pools, Aromatherapie (Angelikawurzel – bio –, Waldzauber, Atlaszeder – nicht bio), Arf, Unterwasserdruckstrahlmassagen, UFO, Jacuzzis etc.
Andreas Eduardo Frank «DJ-Set»
Einlass ab 19.00 nur über das Café/die Bahnhofsfhalle!
Start 20:00. Das Publikum wandert als Gruppe durch den Gare du Nord. Kein Nacheinlass.
240 Minuten, mit Pause
CHF 35.-/25.-/15.- (frei wählbar an der Abendkasse oder im Vorverkauf)
Freier Eintritt gilt für Personen mit Aufenthaltsbewilligung N, F oder S. / CHF 5.- Studierende der Hochschule für Musik FHNW und des Musikwissenschaftlichen Seminars der Uni Basel / CHF 10.- Mitglieder Colourkey und Kinder unter 12 Jahren.
→ Chloé Bieri
→ Marie Delprat
→ Andreas Eduardo Frank
→ Jannik Giger
→ Lukas Huber
→ Jeanne Larrouturou
→ João Pacheco
→ Alicja Pilarczyk
→ Stanislas Pili
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